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Radtour in Berlin: Nach einem Jahr wieder mal auf dem Rad

  • Autorenbild: Petra
    Petra
  • vor 23 Stunden
  • 9 Min. Lesezeit

Aktualisiert: vor 9 Stunden

Ein Teil der Familie war kürzlich an der Havel picknicken und fand, das wäre auch schön mit dem Fahrrad.

Nun sitze ich ja lieber hier und arbeite, weil ich dazu eh schon kaum komme. Was für mich auch der Hauptgrund ist, tägliche Spaziergänge, Besuch des Fitnessstudios etc. zu vermeiden. Siehe auch dieser Beitrag, den ich bereits 2022 geschrieben, aber aus unerfindlichen Gründen eben erst veröffentlicht habe.

Aber ein Fahrradausflug klang nett, und so machten sich sieben von uns (inkl. der ganz Kleinen - mal im Hänger, mal auf dem Laufrad) gestern mit Picknicksachen auf den Weg.


Selbst gezeichnete Karte der Radtour entlang der Havel und dem Tegeler See
Radtour mit Picknick in Nordberlin an der Havel und am Tegeler See. Die Karte habe ch selbst gemalt.

Weiter unten habe ich die gesamte Radtour zum Nachfahren beschrieben. Die befahrenen Straßen sind größtenteils sehr klein; der Rest ging über Forstwege und andere Wege aus festgetretener Erde. Sehr angenehmes Fahren.


Ich zählte 3 E-Bikes und 3 "normale" Fahrräder (plus Laufrad).

Ich habe tatsächlich auch ein E-Bike genommen, was u.a. daran lag, dass mein Fahrradmanufaktur-Rad erst hätte aufgepumpt werden müssen. Und ich war mir nicht sicher, ob ich damit weit genug gekommen wäre, weil ich völlig untrainiert bin.


Fahrrad mit zwei Fahrradkörben vor einer Weide in Berlin mit braunen Kühen
Das ist das Rad von der Fahrradmanufaktur. Das Bild ist schon etwas älter, aber auch in Berlin entstanden.

Ja, ich bin tatsächlich zum letzten Mal im Sommer 2024 in Schweden ein bisschen mit dem E-Bike rumgefahren. Ansonsten war nicht viel mit Bewegung. Dabei habe ich in den 80er quasi auf meinem Fahrrad gewohnt. Aber gestern hat es wirklich Spaß gemacht - sonst würde ich diesen Blogbeitrag nicht schreiben.


Impressionen von der Havel und unserem Picknickplatz sowie ein Foto der Verfasserin in Fahrradmontur.
Gänse an der Havel, ein kleiner Strand, unser Picknick und meinereiner im schrägen Outfit :D

Die Tour (ca. 17.5 Kilometer) zum Nachfahren:

Wir haben sehr auf Sicherheit geachtet. Ich fahre nicht umsonst so selten Rad, denn es ist mir inzwischen viel zu gefährlich geworden. Also haben wir Strecken gesucht, wo wir möglichst nichts mit Autos zu tun haben, oder wenn, dann nur auf kleinen Straßen.

  • Am besten nehmt ihr die S 25 (Richtung Hennigsdorf) bis zum S-Bahnhof Heiligensee und fahrt dann stadteinwärts den Radweg auf der Ruppiner Chaussee entlang und biegt rechts in die Straße Am Dachsbau ab.

  • Hinter der S-Bahnunterführung überquert ihr noch den Krantorweg und biegt dann rechts auf den kleinen Weg am Lindengraben ab. Der Weg ist nicht beschildert, aber ihr könnt ihn gar nicht verfehlen.

  • Geradeaus fahren, den Platenhofer Weg und noch den Silberhammer Weg überqueren. Kurz nach dem Silberhammmer Weg biegt der grüne Weg nach links ab und führt neben dem Erlengraben weiter (auch hier wieder kein Schild). Ihr könnt auch VOR dem Silberhammerweg am Eschengraben entlangfahren, aber dann verpasst ihr hinter dem Mattenbuder Pfad den Erlengrabenteich, wo man immer wieder coole Vögel zu Gesicht bekommt.

  • Den Teich links liegenlassen und dem Weg um den Teich folgen bis rechts der Fürstenauer Weg abgeht. Den fahrt ihr entlang.

  • Dann die Schulzendorfer Straße überqueren und leicht links versetzt weiter geradeaus am Feld entlangfahren, wo auch der Eschengraben weiterführt. Rechts parallel zum Weg befindet sich der Runddorfer Pfad. Irgendwann führt der Streckenverlauf nach links, wo ihr einen Spielplatz passiert, der in der Gegend recht beliebt ist.

  • Nach dem Spielpaltz noch ein Stück weiterfahren, und dann rechts in den Wesselburer Weg abbiegen.

  • Hier müsst ihr die teilweise stark befahrere Heiligenseestraße überqueren. Es gibt auf der gesamten Straße keine Ampel und wir haben unsere Fahrräder über die Straße geschoben.

  • Danach führt der Wesselburer Weg weiter - größtenteils durch eine Laubenkolonie. Es gibt einige Schweller, damit Autos langsamer fahren. Wir sind an der Seite vorbei gefahren, um unser Hinterteil zu schonen.

  • Irgendwann kommt ihr an den Elchdamm und biegt rechts ab. ACHTUNG! Ihr könntet theoretisch geradeaus durch den Wald fahren. Das wäre im Prinzip eine super Abkürzung. Aber dort kommt ihr irgendwan an den Baumbergen vorbei, von Einheimischen auch "Heiligenseer Sandberge" genannt. Und im Spitznamen steckt auch das Problem, das ihr sofort erkennt, wenn ihr jemals mit dem Fahrrad durch Zuckersand fahren wolltet: Es geht einfach nicht. Also lieber in den Elchdamm einbiegen.

  • Der Elchdamm ist auch eine kleine Straße, aber ziemlich zugeparkt, v.a. an den Wochenende wenn sowohl Laubenpieper als auch Fußballer und Zuschauer in der Nähe des Sportplatzes (linke Seite) einen Parkplatz benötigen.

  • Ihr fahrt den Elchdamm bis zum Ende und biegt dann links in die Sandhauser Straße ab. Wenn ihr Autos meiden wollt: Bleibt in der Sandhauser auf dem Bürgersteig - natürlich immer vorsichtig, um keine Fußgänger zu gefährden. Der Tipp gilt für Kinder, denn Erwachsene dürfen ja gar nicht auf dem Bürgersteig fahren. Ganz große Vorsicht ist an der Badestelle direkt an der Straße (rechter Hand) geboten. Dort dürfen auch die Autos nur 20 km/h fahren, da dauernd jemand im Bikini über die Straße latscht.

  • Auf der Sandhauser Straße ist mäßiger Autoverkehr, aber auch hier drängeln manche, denen es nicht schnell genug geht. Kennt ihr ja.

  • Ein Stück nach der Badestelle geht ein kleiner Weg rechts durch die Bäume bis zur Havel, dem ihr jetzt quasi bis zur Landspitze folgt. Ihr passiert dabei auch die Fähranlegestelle Jörsstraße. Die Fähre fährt nach Spandau (Hakenfelde) bis zum Aalemann-Ufer. Da kann man auch prima mit dem Rad fahren, aber das ist nicht Teil dieser Tour.

  • Ihr ignoriert also die Fähre und fahrt weiter geradeaus. Sobald ihr dem Weg an der Spitze nach links folgt, endet er nach kurzer Zeit am Barschelplatz. Anscheinend ist der Uferweg dort in Privatbesitz, also sind wir in die Scharfenberger Straße eingebogen und diese gefahren, bis zu dem Punkt, wo sie nach rechts abbiegt.

  • Dort sind wir nicht mehr der Straße gefolgt sondern geradeaus in den Wald gefahren, wo die Strecke beginnt, die hier als "Schwarzer Weg" bekannt ist (auch wenn m. M. n. dort auch kein Schild mit Straßennamen hängt).

  • Ihr biegt aber im Wald bei der ersten Möglichkeit rechts ab. Der Weg führt direkt auf die Badestelle Scharfenberger Straße zu. Auch ein nettes Plätzchen - allerdings gibt es aktuell (Juni 2025) dort überall Blaualgen, durch die bereits einige Hunde gstorben sind.

  • Vor der Badestelle biegt ihr links ab und folgt dem Uferweg, der hinter dem Berliner Kanuklub wieder auf den Schwarzen Weg trifft.

  • Ihr folgt dem Schwarzen Weg, bis es rechts wieder einen Abzweig gibt, der euch in Ufernähe hält. Ihr kommt am sog. "Arbeiterstrand" direkt gegenüber der Insel Scharfenberg vorbei, der bei uns damals noch "Arbeitslosenstrand" hieß. Dort ist auch der Fähranleger zur Insel, der allerdings nur von Lehrpersonal und Schüler:innen der Schulfarm Insel Scharfenberg benutzt wird.

  • Ihr bleibt weiterhin auf dem Schwarzen Weg. Rechter Hand ist das Strandbad Tegelsee, das vor nicht allzulanger Zeit endlich einen neuen Betreiber erhielt und wieder geöffnet ist.

  • Auf gleicher Höhe befindet sich auch der Parkplatz für die Schulfarm und die Haltestelle des 222ers, der nur in den Sommermonaten alle 40 Minuten auch bis zum Strandbad fährt.

  • Hier fahren wir nicht weiter auf dem Schwarzen Weg, sondern rechts auf der schmaleren Parallelstraße, die nach kurzer Zeit einen Abzweig nach rechts hat. Dort fahren wir entlang, um weiterhin dem Uferweg des Tegeler Sees zu folgen.

  • Wir passieren die Badestelle Lindwerder und fahren ein ganzes Ende weiter.

  • Irgendwann macht die Straße eine Biegung nach links und wir treffen auf die Badestelle Reiherwerder am Forsthaus. Dort haben wir unser Picknick gemacht. Wegen der Blaualgen und der Kinder sind wir nicht nah ans Wasser gegangen, sondern haben die Fahrräder an den Baumstämmen geparkt, auf denen man auch gut sitzen kann und haben im Sand davor unsere Picknickdecke ausgebreitet.

  • Nach der Picknickpause haben wir die Fahrräder durch den Sand wieder zurück auf den Weg geschoben, den wir gekommen waren, sind allerdings rechts abgebogen (wir kamen von links). Dort trifft man auf das Wildgehege Tegeler Forst.


Reh hinter Zaun im Wildgehege
Wildgehege Tegeler Forst. Wildschweine gibt es dort auch.
  • Dort ist auch wieder der Schwarze Weg, dem wir ein Stück nach links folgen, bevor wir bei der ersten Möglichkeit rechts abbiegen und dann die Revierförsterei Tegel passieren.

  • Wir folgten dem Weg. Was wir nicht getan haben: Bei der nächsten Möglichkeit links abbiegen. Dort trofft man nämlich auf eine Holz-Murmelbahn. Aber die kannten wir schon und sind weiter geradeaus gefahren, bis wir auf die Konradshöher Straße trafen.

  • Die Konradshöher Straße ist wahrlich kein Vergnügen, deshalb war ich froh, dass wir rechts auf den im letzten Jahr völlig neu asphaltierten Radweg abbiegen konnten. Auf der anderern Straßenseite wurde lediglich ein Radweg auf die Straße gepinselt und den werde ich definitiv nie benutzen, weil durch den Wald oft zu schnell gefahren wird - trotz der Wildschweine und Rehe, die dort gerne mal kreuzen.

  • Die Konradshöher trifft auf die Heiligenseestraße. Dort mussten wir nach links abbiegen, haben aber zunächst die Konradshöher Straße schiebend an der Ampel überquert. Wenn man vergnügungssüchtig ist, könnte man natürlich die Heiligenseestraße direkt überqueren und auf diesen „Radweg“ fahren, der nur am Anfang durch ein paar Poller abgeteilt ist, ansonsten nur durch eine weiße Linie vor den Autos „geschützt“ wird. Nein danke.

  • Wir sind also lieber mit den Kindern sehr vorsichtig das Stück bis „An der Schneise“ über den Bürgersteig gerollt und haben dort zu Fuß die Heiligenseestraße überquert. Dann konnten wir auf dieser Seite auf einem Radweg fahren, der sich nicht auf der Straße befindet. Dieser Radweg ist allerdings verdammt schmal und auch nicht wirklich was für unsichere Fahrer:innen und Kinder. 

  • Trotzdem sind wir der Heiligenseestraße bis zur Reiherallee gefolgt. Um den optimalen Weg zu nutzen, müsst ihr die Reiherallee noch überqueren und dann erst rechts fahren. Dort gibt es einen sehr breiten baumbestandenen Grünstreifen, der gefahrlos zu befahren ist. Nur ab und zu muss eine kleine Querstraße überquert werden.

  • Wenn die Reiherallee endet, gibt es drei Möglichkeiten weiterzufahren: ERSTENS: geradeaus durch ein Waldstück fahren, das auf den Bisonweg trifft, der Kopfsteinpflaster hat. Ich bin dort schon entlanggefahren, aber der Waldweg hat viele Wurzeln und andere Unebenheiten, und das Kopfsteinpflaster ... naja, mus ich nicht erklären. Zweite Möglichkeit: Rechts auf "Im Rehgrund" abbiegen, dann links in den Gemsenpfad: Dort trifft man noch früher auf den kopfsteingepflasterten Bisonweg, den wir nach links fahren würden bis zur Schulzendorfer Straße.

  • ACHTUNG: Wer mit der S-Bahn wieder nach Hause will, kann diese Variante benutzen und RECHTS in den Kopfsteinpflaster-Bisonweg abbiegen, bis eine Rechtskurve kommt. Dieser nicht folgen, sondern die Straße nach links überqueren und den Weg zum S-Bahnhof Schulzendorf nehmen. Dort gibt es einen Aufzug!

  • Wir haben uns jedoch für die dritte Möglichkeit entschieden: "Im Rehgrund" nach links abbiegen und rechts in die Damkitzstraße bis zur Schulzendorfer Straße fahren. Dabei haben wir dann festgestellt, dass man versäumt hat, die vor einigen Jahren aufwändig sanierte und umgebaute Schulzendorfer Straße mit Radwegen zu bestücken. Es passen auf der Straßen kaum zwei Autos anständig aneinander vorbei - da wollte ich definitiv nicht fahern - schon gar nicht mit dem Kindern. Also blieb wieder nur der Bürgersteig. Vorsichtig, wie immer. Nicht lustig.

  • Wer versäumt hat, den rückwärtigen Eingang (vom Bisonweg) zum S-Bahnhof Schulzendorf zu nehmen und wieder nach Hause will, kann die Schulzendorfer Straße bis zur Kreuzung Ruppiner Chaussee fahren, und direkt nach der S-Bahn-Unterführung rechts bis zum S-Bahnhof Schulzendorf fahren.

Ich hoffe, die Beschreibung ist einigermaßen veständlich. Mit wenig Akku könnt ihr sie ausgedruckt mit auf die Tour nehmen. Und manchmal sind die Karten auch verwirrend, zumal die kleineren Weg oft nicht gut zu erkennen sind.

Fragen gerne in den Kommentaren stellen!


Zu guter Letzt möchte ich noch mein grenzenloses Erstaunen darüber zum Ausdruck bringen, wie viele Radfahrende heute immer noch ohne Helm fahren. Wir kennen persönlich einen Fall, in dem ein Mensch noch leben könnte, wenn er nur einen Helm getragen hätte. Einfacher geht Leben retten nicht! Als ich oben unter dem Bild schrieb, ich sähe total bescheuert aus, bezog sich das nicht auf den Helm, sondern auf das restliche Outfit. Wobei ich allerdings auch nicht mehr ohne Warnweste fahren würde, weil die nun wirklich deutlich auffällt. Menschen ohne Helm, mit dunkler Kleidung, die vor mir im Dunkeln bei Rot über die Ampel fahren, als ich gerade das Grün noch erwischen wollte ... Alles schon erlebt. Und ich kann es nicht begreifen. Zum Sterben schön muss nun wirklich nicht sein.

Ich kann gerade noch grob nachvollziehen, wenn Teenies, die mit Helm das Haus verlassen, den Helm absetzen, sobald sie außer Sichtweite der Eltern sind, weil sie Helme "uncool" finden. Nachvollziehen - nicht gutheißen. Aber erwachsene Menschen - oft Rentner - hallo? Ist euch euer Leben so wenig wert? Oder Eltern, die mit kleinen Kindern (glücklicherweise fast ausnahmslos mit Helm) unterwegs sind und selbst keinen Helm tragen - was glaubt ihr, wie lange es dauert, bis sie eurem Vorbild folgen, sobald sie älter sind?


Dasselbe gilt übrigens auch für die Benutzung von E-Scootern. Da steige ich auch nicht ohne Helm drauf, weil sich die Gefahr ja nicht mit dem Wechsel des fahrbaren Untersatzes ändert.

Ja, ich weiß, sülz, sülz, aber denkt mal drüber nach. Über die Gurtpflicht in Autos haben sich in den 70ern auch diverse Menschen aufgeregt, aber sie hat so viele Leben gerettet. Wartet ihr alle auf die Helmpflicht, damit gewisse Gruppen wieder behaupten können, wie würden in einer Diktatur leben (was sie in einer solchen gar nicht sagen dürften)?

Falls ich mit meiner Tirade auch nur einen einzigen Menschen dazu bewegen kann, sich einen Helm zu kaufen und ihn auch zu benutzen, würde mich das wirklich glücklich machen.



Petra A. Bauer, Autorin, Inhaberin eines Small StickerBusiness und unsportlich
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Hallo, ich bin Petra! Willkommen in der Welt der modebewussten Unsportlichen und Möchtegernsportler!

Ich behaupte ganz dreist, die Welt ist in sportliche und unsportliche Menschen aufgeteilt. Wobei unsportlich für mich bedeutet: alles, wobei sportliche Menschen ...

 

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