Dieser Beitrag erschien ursprünglich am 11. März 2015 in einem Wordpress-Blog, das ich versehentich gekillt habe.
Um was es in www.unsportlich-na-und.de geht, habe ich ja schon in “Über dieses Blog” erklärt. Ein Teil des Magazins wird auch ein Aktivitätentagebuch sein. Und meine heutige Aktivität ist die erste, die ich gezielt für mein Projekt in Angriff genommen habe. Das Herumwandern auf dem Züricher Uetliberg vorgestern (war das wirklich erst vorgestern?) bei strahlendem Sonnenschein, brachte zwar auch meinen Fitnesstracker in Walllung, aber heute habe ich meinen offiziellen Startschuss abgefeuert: Ich laufe den NIKE WOMEN’S RUN in Berlin am 20. Juni 2015. Zumindest habe ich mich sehr spontan und heldenhaft dafür angemeldet.Dabei bin ich wirklich unsportlich.Ich bin nämlich mehr so die Rennschnecke. Und ich möchte mich gleich in aller Form bei den Schnecken entschuldigen, denen ich damit zu nahe trete. Jedenfalls überholen mich Spaziergänger, wenn ich jogge, oder wie immer man das nennen will, das ich für Jogging halte. Mein absoluter Tiefpunkt war, als eine Oma mit Rollator auf meinen Weg einbog und ich eine gefühlte Ewigkeit gebraucht habe, bis ich sie endlich überholt hatte … Aber ich bin trotzdem frohen Mutes, die 10 Kilometer irgendwie hinter mich zu bringen, bevor die Absprerrungen weggeräumt sind.
*keuch*
Ich bin mein ganzes Leben lang schon so furchtbar lahma****ig, und das in allen Lebenslagen. Früher war mein größtes Problem beim Joggen (nennen wir es einfach so), dass ich nach 20 Metern pfiff, wie ein alter Wasserkessel und dann den Eindruck hatte, meine Lunge würde sich einmal umkrempeln.Inzwischen sind meine Gelenke das Hauptproblem. Man wird ja nicht jünger, ne? Als ich meine letzten Joggingversuche startete, hatte ich danach ständig dicke Knöchel. Mein Hausarzt machte mich dann darauf aufmerksam, dass es sich wohl um zu stark beanspruchte Gelenke handelte. Jetzt laufe ich mit Knöchelbandagen und anstatt gleich wieder ne halbe Stunde oder länger am Stück zu laufen (und mich dabei mördermäßig zu quälen), ziehe ich das gute, alte Anfänger-Laufprogramm durch: zwei Minuten gehen, eine Minute laufen. Auch wenn mir das anfangs seltsam vorkam, finde ich diese Art der Fortbewegung grundsätzlich gut. Ich komme ins Schwitzen, bin aber am Schluss nicht komplett erschöpft. Auf diese Art bin ich heute 3,9 Kilometer durch den Wald geömmelt. War zufrieden mit mir.
Waldschule
Ha! Beim Laufen kann ich sogar etwas lernen! Neben einem umgestürzten Baum auf einer Waldlichtung stehen einige Schautafeln. U.a. diese, die den Jahrhundertsturm aus dem Jahre 2002 thematisiert:
Darauf ist u.a. Folgendes zu lesen:
Am 10. Juli 2002 tobte über dem Großraum Berlin einer der schwersten Stürme seit Anbeginn der Wetteraufzeichnung. Der Orkan verursachte mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 152 km/h in Teilen der Berliner Forsten zahlreiche Windwürfe mit einem Gesamtschadenvolumen von rd. 11.000 Festmeter Holz. Die sich vor Ihnen befindende Fläche hat eine Größe von 5800 qm (0,58 ha) und war zum Zeitpunkt des Orkans mit 147 Jahre alten Rotbuchen bewachsen.
An den Sturm kann ich mich noch gut erinnern. Am nächsten Tag sah die Stadt ziemlich verwüstet aus. Und ich muss dann immer an den Orkan von 1972 denken. Damals war ich alleine zu Hause und habe alles vom Kinderzimmerfenster aus beobachtet. Auch die Situation, als ein riesiges Stück des Flachdachs vom sechsstöckigen Nachbarhaus genau dorthin segelte, wo eine Frau lief. Sie konnte sich gerade noch in einen Hauseingang retten, sonst hätte ich wohl seit Jahrzehnten schlaflose Nächte …Habt ihr auch ein Sturm-Erlebnis, das euch nicht mehr loslässt?
Liebe Grüße
Tags: Laufen, Nike Women's Run, Training
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